Fototableaus und Objekte (Auswahl)
- Zweitausendzwölf, 2013
- Clinical Pictures, 2012
- Iriscans, 2012
- Entwürfe 2003-2006
- Fotopsychen, 1997
- Schätze der Kunst, 1995
- o.T., 1991
- Entwürfe, Installationen, 1990
- Spiegelobjekte, 1989
- Imago Tristis, 1989
- FotoFoto
- Schautafeln, Ready Mades
- Entwürfe, 1985-1986
Zweitausendzwölf, 2013
jeweils 22,5 cm x 20 cm, Lamdaprints, Lindenholz mit Blattgold
Sammlung Andra Spallart
Bei den Fotografien in Zweitausendzwölf handelt es sich um biometrische Aufnahmen, wie sie für Kinder ab der Geburt für Reisepässe in der Europäischen Union seit 2012 vorgeschrieben sind. Was wie Portraits von Kindern erscheint, ist genau genommen abstraktes, numerisches Datenmaterial ohne individuellen Ausdruck. Unser Blick auf das fotografierte Gesicht spielt keine Rolle mehr. Der Bildcharakter des Gesichtes wird bei der automatisierten face identification unterlaufen. Das Gesicht ist nicht mehr Spiegel von Identität, sondern Speicher von Information.
Die vergoldeten Holzrahmen sind im sogenannten Cassetta-Stil gehalten. Diese Art der Rahmung entstand im Quattrocento in der Toskana und wird heute in Rahmenmanufakturen als Renaissancerahmen bezeichnet. Im 16. Jahrhundert war dieser Rahmenstil bereits von Südeuropa bis zu den Niederlanden verbreitet und wurde häufig für Portraits verwendet. Die Portraitkunst des 15. und 16. Jahrhunderts spiegelt die humanistische Gedankenwelt der Renaissance wider und ist untrennbar mit der modernen Vorstellung von Individualität verknüpft (aus Zufall der Erinnerung, Sonderzahlverlag, Wien, 2015).
Clinical Picture # 51 und 81, 2012
„Konstitutiv ist lediglich die Geste, die den Wahnsinn abtrennt,
und nicht die Wissenschaft, die in der nach der einmal vollzogenen
Trennung wiedereintretenden Ruhe entsteht. Ursprünglich ist
dabei die Zäsur, die die Distanz zwischen Vernunft und Nicht-Vernunft
herstellt.“
Michel Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft, 1961 , S. 7
jeweils 45x65cm, identische Seiten aus zwei Buchexemplaren:
Das Gesicht des seelisch Kranken, Gerhard Mall
nach beiden Richtungen detailverspiegeltes Glas mit Abstandhaltern
Das Machtregime in der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts darf als überwunden gelten. Die Rolle der Fotografen bei der Ausübung der visuellen Gewalt wurde jedoch bisher recht wenig beachtet. Das „künstlerisch hervorragend aufgenommene Bildmaterial des bekannten Photographen J. Weitmann“ (aus dem Klappentext des Buches) umfasst 2.400 Fotografien von 600 PatientInnen. Die portraitierten Personen wurden in Bezug auf Frisur, Make-up und Kleidung sorgfältig aufbereitet und anspruchsvoll ins Licht gesetzt. Die Aufnahmen sind retuschiert und im Vollformat abgedruckt. Auf den gegenüberliegenden Seiten stehen im Buch, mit zerstörerischer Wucht formuliert, die sogenannten Krankheitsbilder (clinical pictures). Gerhard Mall war während des Dritten Reiches Mitarbeiter von Ernst Kretschmer und wie dieser Rassenhygieniker. Die Aussagen in Malls Publikation basieren auf einem biologistischen Menschenbild, das im Zuge der Erkenntnisse der Neurobiologie gegenwärtig wieder eine Konjunktur erlebt (aus Zufall der Erinnerung, Sonderzahlverlag, Wien, 2015).
Iriscans, 2012
104x104 cm
64 Inkjetprints auf Datenträgern in metallenen Mediendosen
Iriscans bezieht sich auf Irisscans. Archive von Irisscans dienen der Kontrolle von Individuen. In einigen Staaten, wie beispielsweise Indien, wird die Gesamtbevölkerung mit dieser Methode erfasst. Die Authentifizierung oder Identifizierung durch Irisscans kann ohne direkten Kontakt, auch bei Menschen in Bewegung, in Gebäuden oder auf der Straße durchgeführt werden. Eine weltweite Norm regelt das Austauschformat für Irisbilder. Ein Charakteristikum der Iriserkennung ist die hohe Zuverlässigkeit bei geringem Bedarf an Rechenressourcen. Auf den 64 Datenträgern dieser Arbeit könnten die Irisscans von über acht Milliarden Menschen gespeichert werden.
Die einzige absolute Einschränkung dieser Identifikationsmethode bildet der Tod, da wenige Minuten nach dem Ableben die Irisstrukturen des Menschen zerfallen. Zum Erkennen von Menschen wird bei Irisscans wie zu Johann Caspar Lavaters Zeiten wieder im Gesicht des Menschen gelesen. Eine seit der Französischen Revolution bestehende Vision, Gesichter „inmitten einer so ungeheuren Masse“ (Louis-Sébastien Mercier, 1781/88, Pariser Nahaufnahmen) zu erkennen, ist damit Realität geworden (aus Zufall der Erinnerung, Sonderzahlverlag, Wien, 2015).
Entwürfe 2003 - 2006
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Pongau, 2005 |
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Mistelbach, 2003 |
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Fotopsychen, 1997
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Barytpaier, Aluminium, Spiegelglas,
Holz, Scharniere, Höhe 118 cm,
Privatsammlung Wien
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Barytpaier, Aluminium, Spiegelglas, Holz, Scharniere,
Höhe 105 cm,
Privatsammlung Wien
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Barytpaier, Spiegelglas, Holz, Scharniere, Höhe 135 cm,
Privatsammlung Wien |
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Schätze der Kunst, 1995
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Detail aus Göttliche Versuchung,
nach Friedrich Overbeck, 1828 |
Göttliche Versuchung, 1995
Drucke auf Blechdosen, Höhe 32 cm
Sammlung Rupertinum, Salzburg
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Detail aus Fathers Best
nach Giovanni Bellini, 1510 |
Fathers Best, 1995
Drucke auf Blechdosen Höhe 32 cm
Sammlung Rupertinum Salzbung |
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Detail aus Try That
nach Rogier van der Weyden, 1435
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Try that, 1995
Drucke auf Blechdosen Höhe 32 cm
Sammlung des Landes Oberösterreich |
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o.T., 1991
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Barytpapier auf Blechdosen Höhe 32
cm,
Sammlung Rupertinum Salzbung |
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Barytpapier auf Messingblech,
80x80 cm
im Besitz des Künstlers |
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Entwürfe, Installationen, 1990
Spiegelobjekte, 1989
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Spiegelobjekt 1, 1989
Höhe: 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Folie, Aluminium
Privatsammlung Wien
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Spiegelobjekt 2,
1989
Höhe: 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Aluminium
Privatsammlung Wien
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Spiegelobjekt 7, 1989
Höhe 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Folie, Aluminium
Sammlung Rupertinum Salzburg
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Spiegelobjekt 4, 1989
Höhe 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Aluminium
im Besitz des Künstlers
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Imago Tristis
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Imago Tristis 2, 1987, 150 x 111cm, Silbergelatine
Barytpapier auf Molino, Sammlung Rupertinum Salzburg
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Imago tristis 3, Portrait Michaela,
1987, 138 x 109 cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz
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Imago tristis 4, 1987,
214 x 74cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz
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Imago tristis 5, 1987, 138 x 109 cm,
Silbergelatine Barytpapier und Postkarten auf Molino, Privatbesitz |
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FotoFoto
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FotoFoto 5, 1987, 131 x 174 cm, Silbergelatine
Barytpapier auf Molino, Privatbesitz
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FotoFoto 6e, 1987, 87x 128 cm,
Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz
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Schautafeln, Ready Mades
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20 Schwarz-Weiß Fotopapiere, 1987, Fotopapier,
Verpackungsmaterial auf Aluminium, 92 x 71 cm
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10 Stück Barytpapier 50 x 60 cm,
1986 originalverpackt, signiert,
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Entwürfe 1985 - 1986
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Susanna Feferle mit ihrem Sohn Jonas, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz
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Der Maler Emil Siemeister,
1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz |
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Subway 1, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz
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Subway 2, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz |
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Surface 1, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz |
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Surface 2, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz |
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