Fototableaus und Objekte (Auswahl)

Zweitausendzwölf, 2013

jeweils 22,5 cm x 20 cm, Lamdaprints, Lindenholz mit Blattgold
Sammlung Andra Spallart

Bei den Fotografien in Zweitausendzwölf handelt es sich um biometrische Aufnahmen, wie sie für Kinder ab der Geburt für Reisepässe in der Europäischen Union seit 2012 vorgeschrieben sind. Was wie Portraits von Kindern erscheint, ist genau genommen abstraktes, numerisches Datenmaterial ohne individuellen Ausdruck. Unser Blick auf das fotografierte Gesicht spielt keine Rolle mehr. Der Bildcharakter des Gesichtes wird bei der automatisierten face identification unterlaufen. Das Gesicht ist nicht mehr Spiegel von Identität, sondern Speicher von Information.
Die vergoldeten Holzrahmen sind im sogenannten Cassetta-Stil gehalten. Diese Art der Rahmung entstand im Quattrocento in der Toskana und wird heute in Rahmenmanufakturen als Renaissancerahmen bezeichnet. Im 16. Jahrhundert war dieser Rahmenstil bereits von Südeuropa bis zu den Niederlanden verbreitet und wurde häufig für Portraits verwendet. Die Portraitkunst des 15. und 16. Jahrhunderts spiegelt die humanistische Gedankenwelt der Renaissance wider und ist untrennbar mit der modernen Vorstellung von Individualität verknüpft (aus Zufall der Erinnerung, Sonderzahlverlag, Wien, 2015).


Clinical Picture # 51 und 81, 2012

„Konstitutiv ist lediglich die Geste, die den Wahnsinn abtrennt,
und nicht die Wissenschaft, die in der nach der einmal vollzogenen
Trennung wiedereintretenden Ruhe entsteht. Ursprünglich ist
dabei die Zäsur, die die Distanz zwischen Vernunft und Nicht-Vernunft
herstellt.“
Michel Foucault, Wahnsinn und Gesellschaft, 1961 , S. 7


jeweils 45x65cm, identische Seiten aus zwei Buchexemplaren:
Das Gesicht des seelisch Kranken, Gerhard Mall
nach beiden Richtungen detailverspiegeltes Glas mit Abstandhaltern


Das Machtregime in der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts darf als überwunden gelten. Die Rolle der Fotografen bei der Ausübung der visuellen Gewalt wurde jedoch bisher recht wenig beachtet. Das „künstlerisch hervorragend aufgenommene Bildmaterial des bekannten Photographen J. Weitmann“ (aus dem Klappentext des Buches) umfasst 2.400 Fotografien von 600 PatientInnen. Die portraitierten Personen wurden in Bezug auf Frisur, Make-up und Kleidung sorgfältig aufbereitet und anspruchsvoll ins Licht gesetzt. Die Aufnahmen sind retuschiert und im Vollformat abgedruckt. Auf den gegenüberliegenden Seiten stehen im Buch, mit zerstörerischer Wucht formuliert, die sogenannten Krankheitsbilder (clinical pictures). Gerhard Mall war während des Dritten Reiches Mitarbeiter von Ernst Kretschmer und wie dieser Rassenhygieniker. Die Aussagen in Malls Publikation basieren auf einem biologistischen Menschenbild, das im Zuge der Erkenntnisse der Neurobiologie gegenwärtig wieder eine Konjunktur erlebt (aus Zufall der Erinnerung, Sonderzahlverlag, Wien, 2015).


Iriscans, 2012

104x104 cm
64 Inkjetprints auf Datenträgern in metallenen Mediendosen

Iriscans bezieht sich auf Irisscans. Archive von Irisscans dienen der Kontrolle von Individuen. In einigen Staaten, wie beispielsweise Indien, wird die Gesamtbevölkerung mit dieser Methode erfasst. Die Authentifizierung oder Identifizierung durch Irisscans kann ohne direkten Kontakt, auch bei Menschen in Bewegung, in Gebäuden oder auf der Straße durchgeführt werden. Eine weltweite Norm regelt das Austauschformat für Irisbilder. Ein Charakteristikum der Iriserkennung ist die hohe Zuverlässigkeit bei geringem Bedarf an Rechenressourcen. Auf den 64 Datenträgern dieser Arbeit könnten die Irisscans von über acht Milliarden Menschen gespeichert werden. 
Die einzige absolute Einschränkung dieser Identifikationsmethode bildet der Tod, da wenige Minuten nach dem Ableben die Irisstrukturen des Menschen zerfallen. Zum Erkennen von Menschen wird bei Irisscans wie zu Johann Caspar Lavaters Zeiten wieder im Gesicht des Menschen gelesen. Eine seit der Französischen Revolution bestehende Vision, Gesichter „inmitten einer so ungeheuren Masse“ (Louis-Sébastien Mercier, 1781/88, Pariser Nahaufnahmen) zu erkennen, ist damit Realität geworden (aus Zufall der Erinnerung, Sonderzahlverlag, Wien, 2015).


Entwürfe 2003 - 2006

     

 
Pongau, 2005    
     
     
   
Mistelbach, 2003    
     
     
     

Fotopsychen, 1997

Barytpaier, Aluminium, Spiegelglas, Holz, Scharniere, Höhe 118 cm,
Privatsammlung Wien

 


Barytpaier, Aluminium, Spiegelglas, Holz, Scharniere, Höhe 105 cm,
Privatsammlung Wien

 

 
Barytpaier, Spiegelglas, Holz, Scharniere, Höhe 135 cm,
Privatsammlung Wien
 
   
   
   

Schätze der Kunst, 1995


Detail aus Göttliche Versuchung,
nach Friedrich Overbeck, 1828

Göttliche Versuchung, 1995
Drucke auf Blechdosen, Höhe 32 cm
Sammlung Rupertinum, Salzburg

 


 
Detail aus Fathers Best
nach Giovanni Bellini, 1510

Fathers Best, 1995
Drucke auf Blechdosen Höhe 32 cm
Sammlung Rupertinum Salzbung

   
 


Detail aus Try That
nach Rogier van der Weyden, 1435

Try that, 1995
Drucke auf Blechdosen Höhe 32 cm
Sammlung des Landes Oberösterreich

 

 

 

   

 

 

o.T., 1991

   
Barytpapier auf Blechdosen Höhe 32 cm,
Sammlung Rupertinum Salzbung
   
     

 

   
   

Barytpapier auf Messingblech, 80x80 cm
im Besitz des Künstlers

   

 

Entwürfe, Installationen, 1990

dreiteilge Wandinstallation, Höhe 95 cm,

 

  Spiegelglas, Fotopapier, Aluminium
Privatsammlung Wien
 
Modell für eine begehbare Installation  

 

     
     

 

Spiegelobjekte, 1989

Spiegelobjekt 1, 1989
Höhe: 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Folie, Aluminium
Privatsammlung Wien

Spiegelobjekt 2, 1989
Höhe: 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Aluminium
Privatsammlung Wien
 
Spiegelobjekt 7, 1989
Höhe 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Folie, Aluminium
Sammlung Rupertinum Salzburg
Spiegelobjekt 4, 1989
Höhe 56cm
Spiegelglas, Fotopapier, Aluminium
im Besitz des Künstlers

 

Imago Tristis

 

Imago Tristis 2, 1987, 150 x 111cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Sammlung Rupertinum Salzburg

 

   
   

Imago tristis 3, Portrait Michaela, 1987, 138 x 109 cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz

 

   
   

Imago tristis 4, 1987, 214 x 74cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz

 

   
 

 

Imago tristis 5, 1987, 138 x 109 cm, Silbergelatine Barytpapier und Postkarten auf Molino, Privatbesitz    
     

 

FotoFoto

 

FotoFoto 5, 1987, 131 x 174 cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz

 

   
   

FotoFoto 6e, 1987, 87x 128 cm, Silbergelatine Barytpapier auf Molino, Privatbesitz

 

   

Schautafeln, Ready Mades

 

20 Schwarz-Weiß Fotopapiere, 1987, Fotopapier, Verpackungsmaterial auf Aluminium, 92 x 71 cm

 

   
   
10 Stück Barytpapier 50 x 60 cm, 1986 originalverpackt, signiert,
 

 

     
     

 

Entwürfe 1985 - 1986

Susanna Feferle mit ihrem Sohn Jonas, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz

 

  Der Maler Emil Siemeister, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz
 

Subway 1, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz

 

  Subway 2, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz
 
Surface 1, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz
  Surface 2, 1985
Tableau aus Einzelaufnahmen
Lentos, Kunstmuseum Linz